Der Einstieg ins Berufsleben und die Vorbereitung darauf

Veröffentlicht 24.10.2016 | Update 24.09.2021 | Lesedauer: 6 Minuten

Ausbildung oder Studium sind geschafft, nun heißt es, den ersten richtigen Job zu finden. Der Einstieg ins Berufsleben ist bestimmt einer der einschneidendsten Momente im Leben eines jungen Menschen. Das gilt für die Generationen Y und Z genauso wie für jede Generation davor. Während Ausbildungsberufe mit der »Lehre« eine gewisse Übergangsphase haben, stehen gerade Absolventen einer Hochschule oft vor einer ganz neuen Situation. Das erste eigene Gehalt macht nicht nur Freude, es bringt auch einige Pflichten mit sich. Die meisten Familienversicherungen entfallen, es müssen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden. Unsere Checkbox (↓) am Ende des Artikels bietet eine Übersicht, was man in dieser Hinsicht beim Einstieg ins Berufsleben berücksichtigen sollte. Viel wichtiger aber ist die Frage, wo will ich eigentlich arbeiten und warum?

Einstieg ins Berufsleben

Berufseinstieg im Vertrieb?
Zum salesjob Stellenmarkt


Schon während des Studiums oder der dualen Ausbildung kann man sich durchaus Gedanken machen, welche Unternehmen aus welchem Bereich für den Einstieg ins Berufsleben in Frage kommen. Denn die Wahl des Arbeitgebers muss sich nicht zwingend daran orientieren, wo oder was man konkret gelernt oder studiert hat. Sicherlich ist die Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb eine Option. Diese Möglichkeit gibt es jedoch nicht immer und oft steht nach der Ausbildung ohnehin ein Tapetenwechsel an. Daneben sind viele Studiengänge so breit angelegt, dass einem verschiedenste Branchen für den Berufseinstieg offen stehen.

Der Einstieg ins Berufsleben beginnt mit der Bewerbung

Zur Vorbereitung aufs Berufsleben muss man sich vor allem überlegen, was man von seinem zukünftigen Job eigentlich erwartet. Welche persönlichen Ziele habe ich? Was ist mir besonders wichtig? Gerade den jüngeren Generationen wird ja gern nachgesagt, dass sie viel Wert auf eine gute Work-Life-Balance, auf Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Mitgestaltung legen. Bei der Wahl des Arbeitgebers sollte man seine eigenen Präferenzen unbedingt mit einbeziehen. Auch das mögliche Einstiegsgehalt sowie Renommee und Lage des Unternehmens können die Entscheidung für eine Bewerbung beeinflussen. Allerdings entfaltet ein »Ich möchte bei Ihnen arbeiten, weil ich dann nur zwei Stationen mit der Bahn fahre« nur in den seltensten Fällen gewinnbringenden Charme. Vor dem Einstieg ins Berufsleben steht deshalb die richtige Strategie für die Bewerbung.


Unsere Gastautorin und Karrierecoachin Sabine Kanzler hat bereits vor einigen Jahren ein Buch zur strategischen Karriereplanung verfasst, das nichts an Aktualität eingebüßt hat. Es enthält einen kompletten Bewerbungsratgeber, eine Anleitung zur individuellen Bewerbung – für jede Karrierestufe. Mit im Buch: Wertvolle Tipps zum Arbeitsmarkt, zu Stellenbörsen und vieles mehr. Vielleicht ja ein nützliches Geschenk. Mehr zum Ratgeber im Interview mit der Autorin: ➥ Erfolgskonzept bei der Jobsuche


Berufseinstieg im Vertrieb: Worauf kommt es an?

Zwar eher selten der allererste Traumjob: Dennoch bietet gerade ein Berufseinstieg im Vertrieb Chancen und Zukunftsperspektiven, die sich sehen lassen können. Denn es gibt hier ganz verschiedene Tätigkeitsfelder und Karrieremöglichkeiten. Für wen beispielsweise ein Nine-to-five Job im Büro nicht in Frage kommt, fühlt sich vielleicht als Außendienstmitarbeiter wohl. Und umgekehrt: Wer gern am Schreibtisch sitzt und organisiert, findet ganz bestimmt in Sachbearbeitung oder Assistenz einen Platz.

Vertriebler gehören übrigens zu den besonders gefragten Berufsgruppen. Auch Berufsanfänger sind hier willkommen. Viele Unternehmen bieten Traineeprogramme und Schulungen an, die Vertriebsfertigkeiten vermitteln, falls man keine direkte Ausbildung im Vertrieb oder einen speziellen Studiengang absolviert hat.

Der Einstieg ins Berufsleben über eine Vertriebsposition ist durchaus eine Überlegung wert. Vorausgesetzt, man bringt ein paar grundlegende Eigenschaften mit, die im Vertrieb besonders wichtig sind. Allen voran seien sehr gute kommunikative Fähigkeiten und Spaß am Umgang mit Menschen genannt. Eine organisierte Arbeitsweise, analytisches Denkvermögen sowie Leistungsbereitschaft gehören ebenfalls dazu. Und ganz wichtig: Für einen Berufseinstieg im Vertrieb kommt es auf die richtige Motivation an. Das gilt es, bei der Bewerbung deutlich zu machen.


Unser Ratgeber
Bewerbung im Vertrieb
enthält dazu wertvolle Tipps und Musterschreiben


Doch der Einstieg ins Berufsleben kann genauso Enttäuschungen bringen. Schließlich garantiert eine Bewerbung keinen automatischen Erfolg. Um so wichtiger, sich wirklich intensiv mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen, bei dem man sich bewirbt. Und das Bewerbungsschreiben selbst erfordert selbstverständlich große Sorgfalt. Wenn es mit dem Wunscharbeitgeber nicht klappt, sollte man vielleicht seine anfängliche Erwartungshaltung überdenken und zu Kompromissen bereit sein. Immerhin ist der erste richtige Job eine wichtige Station, um wertvolle Berufserfahrung zu sammeln. Irgendwann aber steht die Unterschrift unter dem allerersten Arbeitsvertrag und das Berufsleben kann beginnen. Damit der Start reibungslos funktioniert, müssen noch einige organisatorische Dinge erledigt werden. Das Wichtigste gibt’s nachfolgend im Überblick.

Was beim Einstieg ins Berufsleben sonst noch wichtig ist:


Checkbox:
Versicherungen
Banken & Vorsorge
Steuer
Rundfunkbeitrag


Versicherungen

Nach erfolgreicher Bewerbung und mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag in der Tasche kommt der Tag der Arbeitsaufnahme. Dabei sieht das Gesetz vor, dass man dem Arbeitgeber innerhalb von 14 Tagen eine Krankenversicherung nennen muss. In der Regel ist es auch die Krankenkasse, bei der bereits die Familienversicherung bestand. Da sich die Leistungskataloge der gesetzlichen Krankenkassen in einigen Details unterscheiden, kann aber auch ein Wechsel sinnvoll sein. Die gesetzliche Krankenkasse rechnet auch alle anderen Sozialversicherungsbeiträge ab.

Nur für die wenigsten Berufsanfänger wird eine private Krankenkasse in Frage kommen. Denn das setzt aktuell ein Bruttojahresgehalt von mehr als 64.000 Euro im Jahr voraus. Für einen Berufseinsteiger wohl eine sehr unrealistische Summe. Ganz wichtig aber ist eine private Haftpflichtversicherung. Wenn die Familienmitversicherung entfällt und auch sonst kein Versicherungsschutz besteht – sofort abschließen. Kostet nicht viel – ist aber essenziell. Ebenfalls überlegenswert ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. ➥ Mehr zum Thema findet man bei der Stiftung Warentest.

Banken & Vorsorge

Fast alle Berufsanfänger werden beim Einstieg ins Berufsleben bereits ein Girokonto besitzen. Auch das bisherige Leben wurde ja mit Zahlungen bestritten. Trotzdem kann ein Weg zur Bank sinnvoll sein. Denn wer früh für das Alter vorsorgt, hat hinterher mehr. Obwohl man dafür ggf. die Probezeit abwarten kann. Was nicht warten sollte: Betriebliche Altersvorsorge. Viele Arbeitgeber bieten Betriebsrenten als Benefit. Aber man sollte sich Verträge und Zusatzleistungen genau anschauen. Wenn eine gute Vorsorge dabei ist: Bestehende Verträge kann man zum nächsten Arbeitgeber mitnehmen. ➥ Auch hier ist die Stiftung Warentest eine gute Informationsquelle.

Steuer

Die Steuerkarte gibt es nicht mehr. Sie wurde durch das elektronische Verfahren ELStAM abgelöst. Dadurch bezieht der Arbeitgeber alle Steuermerkmale elektronisch. Insbesondere wenn nur Teile des Jahres nicht selbstständig gearbeitet wird, kann durch eine Einkommenssteuererklärung viel Geld vom Finanzamt zurückerstattet werden. ➥ ELSTER – Ihre elektronische Steuererklärung

Rundfunkbeitrag

Mit der Novelle der Rundfunkgebühren im Jahr 2013 entstand für jeden Haushalt die Rundfunkgebührenpflicht – jetzt Rundfunkbeitrag genannt – unabhängig von der Bereitstellung eines klassischen Rundfunkempfängers. Mit eigenem Einkommen und eigenem Haushalt ist der Beitrag auf jeden Fall zu zahlen. ➥ Mehr unter rundfunkbeitrag.de.


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Gender-Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die geschlechtsspezifische Differenzierung nicht durchgehend, sondern meist das generische Maskulinum (z. B. „der Vertriebsassistent“). Sämtliche Personenbezeichnungen gelten jedoch gleichermaßen für jedes Geschlecht und sollen keinerlei Benachteiligung darstellen. Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe und ist wertfrei.

Beitragsbild: Adobe Stock | maxbelchenko

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