Brauche ich ein Kompetenzprofil in der Bewerbung?

• Ich habe an einer Fachhochschule Design studiert und anschließend zwei Jahre bei einem Versandunternehmen in der Produktentwicklung gearbeitet. Jetzt bewerbe ich mich bei einem internationalen Sportausstatter als Designer. Sollte ich meiner Bewerbung ein Kompetenzprofil beilegen?

kompetenzprofil

Mit einem Kompetenzprofil erhält man ein beträchtliches Maß an Flexibilität in der Darstellung und Schwerpunktsetzung seines bisherigen beruflichen Lebens. Das ist schon richtig. Ob das in Ihrem konkreten Fall wirklich sinnvoll ist, kann ich aus den vorliegenden Informationen nicht herauslesen. Aber im Folgenden finden Sie dafür sicher eine Entscheidungshilfe, wie Sie Ihre Bewerbungsunterlagen gestalten.


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Welche Vorteile bietet ein Kompetenzprofil?

Die Vorteile für so ein Kompetenz- und Erfahrungsprofil liegen auf der Hand:

  • Man kann Fähigkeiten herausarbeiten und betonen, die in der aktuellen Arbeitserfahrung nicht oder nur wenig angewendet wurden.
  • Bei der Suche nach der ersten Stelle lassen sich Erfahrungen aus Ausbildung / Studium, Praktika und verschiedenen Jobs themenbezogen in einem Überblick darstellen.
  • Man kann Kenntnisse und Erfahrungen aus kürzeren und relativ unzusammenhängenden Arbeitserfahrungen fokussiert auf ein Stellenprofil zusammenfassen.
  • Daneben kann man sehr unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten, die man in unterschiedlichen Zusammenhängen (z.B. in der Projektarbeit) immer wieder verwendet hat, bündeln.
  • Freiberufliche oder beratende Tätigkeiten lassen sich so gut unterbringen.
  • Darüber hinaus eignet sich ein Kompetenzprofil für die Darstellung jeder Art der Projektarbeit.

Ein gestraffter Lebenslauf mit der Ergänzung eines Kompetenzprofils bietet also vielfältige Möglichkeiten, die eigenen Kenntnisse komprimiert und gleichzeitig aussagefähig darzustellen. Sie vermeiden damit Wiederholungen. Etwa wenn bestimmte Aufgaben immer wieder in unterschiedlichen Funktionen ausgeführt wurden. Sie können Schwerpunkte herausarbeiten und Sie können damit Tätigkeiten darstellen, die so explizit in Ihren Stellenbeschreibungen nicht benannt waren. Außerdem sind Sie, weil es keine verbindliche Form für so ein Profil gibt, frei in Ihrer Gliederung und können diese Ihren Kenntnissen und den Stellenanforderungen leicht anpassen.

Aber bitte keine reine Aufgabenauflistung!

Das bedeutet für Sie, dass Sie bitte die Stellenanzeige sorgfältig analysieren und Ihre Erfahrungen den verschiedenen Anforderungen möglichst mit konkret benannten Aufgaben und Ergebnissen zuordnen. Wenn Sie damit Schwierigkeiten haben und dann dort nichts anderes stehen würde als in einer Aufgabenauflistung, die Sie im Rahmen Ihres Lebenslaufes sowieso erstellen, dann würde ich an Ihrer Stelle auf ein Kompetenzprofil verzichten. Diese zusätzliche Seite soll dem Leser ja einen Mehrwert an Informationen bringen und nicht nur das wiederholen, was Sie schon im Anschreiben und im Lebenslauf darstellen.

Bild: Igor Link | pixabay.com

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