Blackout im Jobinterview – Wie geht es weiter?

„Warum glauben Sie, sind Sie der Richtige für den Job?“ Ah – endlich stellt der Personalverantwortliche die Frage, auf die man sich so gründlich vorbereitet hat. Doch plötzlich ist der Kopf wie leer gefegt, man kann keinen klaren Gedanken fassen und Panik steigt auf. Oft geht das schwarze „Nichts“ im Kopf mit einem Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins einher. Viele Bewerber kennen diese Situation. Manche hatten mit einem Blackout in Prüfungssituationen schon in der Schule oder im Studium zu kämpfen. Bei anderen kann der Stress auf der Jagd nach dem Traumjob der erste Auslöser für einen kurzzeitigen „Aussetzer“ sein.

Blackout

Was passiert bei einem Blackout im Gehirn?

Ein Vorstellungsgespräch stellt bei vielen eine Stresssituation dar und aktiviert den im Menschen einprogrammierten Fluchtinstinkt. Der Blutdruck steigt, die Atmung wird flacher und der ganze Körper ist in Alarmbereitschaft. Zusätzlich schüttet der Körper Adrenalin aus. Kommt dann noch das Stresshormon Cortisol hinzu, setzt der Hippocampus, der für die Gedächtnisleistung eine große Rolle spielt, aus und Erlerntes kann für einen kurzen Zeitraum nicht mehr abgerufen werden.

Kann man einem Blackout vorbeugen?

Gerade jene, die in Stresssituationen häufig unter Aussetzern leiden, werden sich fragen, ob diese bereits im Vorhinein verhindert werden können. Eine große Rolle spielt die innere Einstellung vor einer stressbehafteten Situation. Vor allem negative Gedanken à la „Die nehmen mich doch sowieso nicht“, „Die denken sicher, ich kann nichts“ können das Problem noch zusätzlich verstärken. Daher kann es hilfreich sein, diese Gedankengänge ganz bewusst wahrzunehmen, zu hinterfragen und entgegenzusteuern, indem negative Gedanken ganz bewusst ausgetauscht werden.

Ertappen sich Bewerber bei dem Gedanken: „Ich fange bestimmt an zu stammeln“ können sie diesen durch einen anderen Satz ersetzen und sich zum Beispiel sagen: „Ich bin sehr gut vorbereitet auf das Vorstellungsgespräch und werde die Situation souverän meistern“. Ohnehin hilft eine gute Vorbereitung enorm. Zwar ist dies nicht immer ein Garant für einen reibungslosen Ablauf, kann jedoch beruhigen und die Nervosität vor dem Termin etwas dämpfen. Ein wichtiges Vorstellungsgespräch vorher mit Familie und Freunden durchzuspielen, kann ebenfalls helfen, der Situation etwas von ihrem Schrecken zu nehmen.

Was man tun kann, wenn’s passiert

Oft kündigt sich ein Blackout bereits kurz vorher an, die Nervosität wird größer und ein Gefühl der Ohnmacht macht sich breit. In dieser Situation kann es helfen, ganz bewusst und tief in den Bauch zu atmen und sich selbst gut zuzureden. Zudem lässt sich diese unangenehme Situation überbrücken, indem man den Personalverantwortlichen bittet, die Frage noch einmal zu wiederholen. Das schindet etwas Zeit, in der man sich neu sammeln kann.

Ebenso kann es helfen, die Sitzposition leicht zu verändern oder einen Schluck Wasser zu trinken, um seine Gedanken neu zu ordnen. Bewerber sollten sich außerdem bewusst sein, dass auch ein Blackout kein Weltuntergang ist und die meisten Personalverantwortlichen Verständnis dafür haben, wenn ein Bewerber sehr nervös ist. Wer durch seine Qualifikation und seine Persönlichkeit überzeugt, wird sich durch einen Blackout nicht automatisch die Chance auf den Job verbauen.

Siehe auch: Vorstellungsgespräch im Vertrieb – Spezielle Fragen

Bild: Gerd Altmann | pixabay.com

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