Im Urlaub bewerben oder das »Sommerloch« abwarten?

Veröffentlicht: 24.10.2016 | Update: 22.06.2023 | Lesedauer: 3 Minuten

Der Urlaub ist da, die Koffer sind gepackt, der Flieger wartet und dann sieht man sie: Die Stellenanzeige für den Traumjob, nach dem man schon so lange gesucht hat! Was jetzt? Soll man sich im Urlaub bewerben oder herrscht nicht auch in den Personalabteilungen Urlaubsflaute? Und gesetzt den Fall, man schickt – trotz bevorstehender Reise bzw. vom Urlaubsort aus – die Bewerbung ab, wirft es dann nicht ein schlechtes Licht auf Motivation und Engagement, weil man ja für Rückfragen oder ein mögliches Bewerbungsgespräch vorübergehend gar nicht zur Verfügung steht?

Im Urlaub bewerben

Das vielzitierte »Sommerloch« mag es ja hier und da tatsächlich geben. Allerdings sind uns als Karriere-Portal für den Vertrieb keine validen Daten bekannt, die belegen, dass der Stellenmarkt in Urlaubslaune verfällt und kaum noch Anzeigen geschaltet werden. Ob also eine Personalabteilung Bewerbungen bis zum Ende der Ferien liegen lässt, gehört definitiv ins Reich der Spekulationen. Im Gegenteil: Wenn Jobinserate online sind, dürfen Bewerber generell davon ausgehen, dass Unternehmen wirklich Personal suchen und sich eben auch um den Bewerbungsprozess kümmern. Im Urlaub bewerben ist demnach durchaus drin und vielleicht gar keine schlechte Idee. Nämlich, falls potenzielle Mitbewerber ihre Aktivitäten wegen des vermeintlichen Sommerlochs ruhen lassen und man deshalb die Nase vorn hat.

Im Urlaub bewerben – Online kein Problem!

Bleibt noch die Frage, wie man die eigene Abwesenheit am besten mit dem Bewerbungsverfahren in Einklang bringt. Immerhin wäre es ja möglich, dass eine Einladung zum Vorstellungsgespräch im Briefkasten landet, was man dann gar nicht mitbekommt und den Termin verpasst. Aber mal ganz ehrlich: Im digitalen Zeitalter läuft der Bewerbungsprozess ohnehin größtenteils online ab. Bewerbungsunterlagen werden ganz ortsunabhängig per E-Mail verschickt oder direkt über ein Web-Formular hochgeladen.

Ebenso erfolgt die Kommunikation mit der Personalabteilung meist auf elektronischem Weg oder eben per Telefon. Selbst Jobinterviews per Video-Call sind mittlerweile gang und gäbe und das geht auch mit dem Smartphone vom Hotelzimmer aus. Die Gefahr, irgendetwas zu verpassen, ist daher relativ gering – sofern man sicherstellt, dass man am Urlaubsort entsprechend technisch ausgerüstet ist.

Soll man in der Bewerbung auf den Urlaub hinweisen?

Sollte ich im Anschreiben erwähnen, dass ich mich im Urlaub befinde? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Manche Ratgeber empfehlen, darauf gar nicht einzugehen und lediglich mitzuteilen, dass man ab dann und dann für Rückfragen oder ein Gespräch zur Verfügung steht. Andererseits kann es nicht schaden, dem Personalverantwortlichen einen Hinweis auf eine mögliche eingeschränke Erreichbarkeit zu geben, um Kommunikationsproblemen vorzubeugen. Dazu kann man

  • den Zeitraum urlaubsbedingter Abwesenheit benennen und betonen,
  • dass man telefonisch erreichbar ist bzw. seine E-Mails regelmäßig checkt und zeitnah reagieren wird und
  • dass man auch gern für einen Video-Call zur Verfügung steht.

Ob man sich im Urlaub bewerben sollte oder nicht, ist letztendlich eine höchstpersönliche Entscheidung. Wenn man mit seiner momentanen Situation eigentlich ganz zufrieden ist, darf man die Jobsuche vielleicht einfach mal ruhen lassen und den Urlaub geniessen!


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salesjob-Team

Autor/Editor

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Beitragsbild: Adobe Stock | Antonioguillem

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