Vertrieb in der Automobilbranche

Rückgang im Vertriebsstellenmarkt der Automobilbranche setzt sich 2025 fort

Berlin, der 10.09.2025 – Nach einem mehrjährigen Wachstumstrend zeigt sich der Stellenmarkt für den Vertrieb in der Automobilbranche erneut rückläufig. Zwischen Januar und Juli 2025 wurden rund 22.500 Positionen ausgeschrieben, ein Minus von 7,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 2024 lag die Zahl der ausgeschriebenen Stellen noch bei gut 24.300, den Höchststand markierte das Jahr 2023 mit knapp 28.000 offenen Vertriebsstellen. Auch der Gesamtstellenmarkt verzeichnet mit einem Rückgang von 4,1 % einen deutlich geringeren Abschwung.

Mecklenburg-Vorpommern wächst gegen den Trend

Während die Mehrheit der Bundesländer einen deutlichen Einbruch im Vertriebsstellenmarkt der Automobilindustrie hinnehmen muss, zeigen sich einige Regionen widerstandsfähig. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet mit einem Plus von 11 % den stärksten Zuwachs, gefolgt von Brandenburg mit + 8,9 % und Bremen mit + 4,3 %. Auf der anderen Seite gehören Baden-Württemberg (-15,5 %), Nordrhein-Westfalen (-14,1 %) und Thüringen (-14,1 %) zu den Bundesländern mit dem größten Rückgang. Der Blick auf die Bundesländer macht deutlich, dass der Arbeitsmarkt regional stark gespalten ist: Während in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg neue Positionen entstehen, trifft der Stellenabbau in der Automobilbranche vor allem die klassischen Automobilstandorte im Süden und Westen Deutschlands.

Nachfrage nach Spitzenpositionen deutlich rückläufig

Ein differenziertes Bild zeigt sich beim Blick auf die Joblevel. Besonders stark nachgefragt sind aktuell Bereichsleiter und Hauptabteilungsleiter. Die Zahl der Inserate für diese Positionen sind im Vergleich zu Januar bis Juli 2024  um 41,2 % gestiegen. Auch für Young Professionals (+17,6 %) sowie ungelernte Arbeitskräfte (+2,1 %) nimmt die Zahl der Stellen zu. Deutlich rückläufig ist hingegen die Nachfrage nach Vorständen und Geschäftsführern (-37,8 %), Projektleitern (-24,9 %) sowie akademisch ausgebildeten Fachkräften (-22,2 %). Während die Nachfrage nach operativer und mittlerer Führung steigt, verlieren Spitzenpositionen und hochqualifizierte Projektrollen massiv an Bedeutung – ein Indiz, dass Unternehmen aktuell eher operative Verstärkung als strategische Neuausrichtung suchen.

Handelsvertreter profitieren, Vertriebsassistenten verlieren massiv

Bei den Berufsprofilen zeigt sich ein ähnlich heterogenes Bild. Die stärksten Zuwächse verzeichnen Handelsvertreter (+42,9 %), technische Vertriebsmitarbeiter (+11,8 %) und Kundenberater (+8 %). Auf der anderen Seite ist die Nachfrage nach Vertriebsassistenten deutlich zurückgegangen (-73,1 %). Auch Account Manager (-13,1 %) und Kaufleute (-17,6 %) werden deutlich seltener gesucht. Die Zahlen deuten auf eine Verschiebung im Anforderungsprofil hin: Direkter Kundenkontakt und spezialisierte Vertriebsrollen gewinnen an Bedeutung während klassische Assistenz- und Backoffice-Tätigkeiten weniger gefragt sind.

Für diese Marktanalyse wurden Stellenanzeigen aus 197 Printmedien, 316 Onlinebörsen, dem Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie 900.000 Unternehmenswebsites von der Personalmarktforschung der Berliner index Gruppe index Research ausgewertet.