Die beliebtesten Floskeln im Vertrieb

Unterhalten sich zwei Vertriebsmitarbeiter … Für Außenstehende mag sich das zuweilen wie eine Geheimsprache anhören. Schnell wird man jedoch feststellen, dass der eine oder andere Satz häufiger fällt, auch wenn man dann noch weit davon entfernt ist, deren eigentliche Bedeutung entschlüsselt zu haben. Denn wie in jeder anderen Berufsgruppe auch gibt es gewisse Floskeln im Vertrieb oder vielmehr Phrasen, die inflationär in Gebrauch sind.

Floskeln im Vertrieb

Floskeln im Vertrieb: Was sagen Sie denn so?

Wir wollten wissen, welche das sind und haben in der Xing-Gruppe Vertrieb und Verkauf gefragt: „Was sind Ihre Lieblingsfloskeln?“ Aus den zahlreichen Antworten haben wir eine kleine Auswahl zusammengestellt – inklusive „Übersetzung“.

  • „Was haben wir denn noch in der Pipeline?“

Ein Satz, den wohl schon jeder, der im Vertrieb tätig ist, gehört hat – ein Klassiker eben. Pipeline bedeutet Leitung, ist aber auch der Titel eines Horrorfilms aus dem Jahre 2007. Nicht, dass es da einen Zusammenhang gäbe! Die Frage zielt auf zu erwartende Umsätze ab, kann also streng genommen übersetzt werden mit: „Jetzt muss echt mal Umsatz kommen.“

  • „Ich sehe mich weniger als Verkäufer, sondern eher als Berater.“

Ein Satz, den Vertriebsmitarbeiter den schwarzen Schafen in ihrem Bereich zu verdanken haben. Klingt wie eine Rechtfertigung und ist tatsächlich auch eine. Ein Zeichen dafür, dass der Vertrieb noch immer ein Imageproblem hat und vor allem mit vielen Vorurteilen behaftet ist. Übersetzt bedeutet der Satz: „Ich bin Verkäufer – aber irgendwie klingt das ja blöd.“

  • „Wir warten noch auf Feedback von unserem Kunden.“

Qualitätsmerkmal besonders schöner Phrasen: Anglizismen! Sie verschleiern einfach noch eleganter den wahren Kern des Problems, in diesem Fall: „Oh, das habe ich total vergessen!“

  • „Na, wie sieht’s denn bei dir diesen Monat aus?“

Ganz wichtig bei dieser Frage: Unterton und Gesichtsausdruck. Macht der Fragende einen gelangweilten Eindruck und klingt die Stimme schleppend, darf man davon ausgehen, dass die Frage aus reiner Höflichkeit, oder aus der Not heraus – zum Beispiel um das Schweigen im Fahrstuhl zu durchbrechen, gestellt wurde.

Ein lauernder Unterton deutet daraufhin, dass sich der Fragende denkt: „Der ist doch wohl hoffentlich nicht besser als ich?“ Ein gönnerhafter Ton und ein selbstsicheres Grinsen hingegen sind ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass der Fragende das Umsatzziel längst erreicht oder übertroffen hat – so ungefähr in der Mitte des Monats.

  • „Da müsst ihr / musst du halt mal Gas geben.“

Wahlweise auch Vollgas – aber dann brennt die Luft. Und dann aber bitte schön von Null auf Hundert in zwei Sekunden und nicht erst das Gaspedal suchen. Ein Satz, der gerne in Meetings oder Mitarbeitergesprächen zum Einsatz kommt. Übersetzung: „Mach(t) UMSATZ!“

  • „Ist 99,9prozentig, den Auftrag hole ich in Kürze.“

Hach ja. Eine beliebte Antwort auf Fragen von Kollegen à  la „Sag mal, was ist denn eigentlich mit dem Auftrag XY? Da bist du doch schon seit drei Jahren dran?!“ Andere Antwortmöglichkeiten wären: „Mit dem stehe ich eng in Kontakt.“ Oder „Da bin ich dran, das wird auf jeden Fall was …“ Wahlweise zu übersetzen mit „Kümmere dich gefälligst um deinen eigenen Kram …“

Ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgemacht haben!

Bild: Oberholster Venita | pixabay.com

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