Deutscher Vertriebsmarkt im Ungleichgewicht: IT-Spezialisten gesucht, Verkäufer im Überangebot
Aktuelle Zahlen zum deutschen Vertriebsstellenmarkt 2025
Berlin, der 24.06.2025 – Der Vertriebsstellenmarkt bleibt auch im Mai 2025 von starken Ungleichgewichten geprägt. Während die Zahl der ausgeschriebenen Vertriebsstellen seit Jahresbeginn auf 125.500 im Mai zurückgegangen ist, bleibt der Personalbedarf in speziellen Bereichen hoch – insbesondere im IT-Vertrieb, wo auf eine ausgeschriebene Stelle rechnerisch nur 0,2 Arbeitssuchende kommen. Gleichzeitig konzentriert sich die Mehrheit der arbeitssuchenden Vertriebsfachkräfte weiterhin auf weniger spezialisierte Verkaufsberufe. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Stellenbörse salesjob.de auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit und index Anzeigendaten.
Der Personalbedarf im Vertrieb ist weiterhin hoch. Während im Zeitraum Januar bis Mai 2024 im Schnitt 130.335 Stellenangebote pro Monat für Jobs im Vertrieb veröffentlicht waren, sind es im gleichen Zeitraum dieses Jahres durchschnittlich 137.400 Stellenangebote. Allein im Mai übersteigt die Anzahl der offenen Stellen mit 125.500 das Vorjahresniveau um mehr als 10.000 Positionen. Parallel dazu ist die Zahl der als arbeitssuchend gemeldeten Vertriebskräfte im Mai 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat moderat auf 378.800 angestiegen. Der Markt bleibt dynamisch – die Herausforderung liegt jedoch zunehmend in der gezielten Besetzung spezialisierter Funktionen.
IT-Vertrieb: Anhaltender Fachkräftemangel auf hohem Niveau
Mit bundesweit 7.202 offenen Positionen und nur 1.460 registrierten Arbeitssuchenden im Mai 2025 manifestiert sich im IT-Vertrieb ein eklatanter Personalengpass. Das daraus resultierende Verhältnis von 0,2 potenzieller Kandidaten pro Vakanz unterstreicht die ausgeprägte Wettbewerbssituation in diesem Segment. Vor dem Hintergrund fortschreitender Digitalisierung und technologiegetriebener Geschäftsmodelle gewinnt die Rekrutierung geeigneter Fachkräfte strategisch weiter an Bedeutung.
Klassischer Vertrieb: Solide Nachfrage bei begrenztem Bewerberpotenzial
Auch im klassischen Vertriebsbereich – ohne spezifischen IT-Fokus – zeigt sich eine angespannte Marktlage. Im bundesweiten Durchschnitt stehen pro offene Stelle lediglich 0,8 registrierte Arbeitssuchende zur Verfügung. Besonders beratungsintensive oder technisch anspruchsvolle Vertriebsrollen sind hiervon betroffen, was die Notwendigkeit gezielter Personalentwicklungsstrategien unterstreicht.
Allgemeiner Verkauf: Deutlicher Bewerberüberhang
Im Segment des allgemeinen Verkaufs zeigt sich ein gegensätzliches Bild. Im Mai wurden 64.430 offene Positionen gemeldet, gleichzeitig suchten rund 330.540 Personen in diesem Bereich eine neue Beschäftigung. Das Bewerber-Stellen-Verhältnis liegt somit bei 5,1 und ist das höchste unter allen analysierten Berufsgruppen. Der Arbeitsmarkt ist in diesem Bereich deutlich gesättigt – für Unternehmen ergibt sich daraus ein breites Rekrutierungspotenzial, für Bewerbende hingegen eine erhöhte Konkurrenzsituation.
Führungspositionen in Einkauf und Vertrieb: Überangebot an qualifizierten Fachkräften
Für leitende Funktionen in Einkauf und Vertrieb wurden im Mai 4.330 offene Positionen registriert. Dem gegenüber stehen 9.100 arbeitssuchende Fach- und Führungskräfte, was einem Verhältnis von 2,1 entspricht. Diese Konstellation weist auf ein Überangebot hin und bietet Unternehmen die Chance, aus einem breiten Pool erfahrener Kandidaten zu schöpfen.
Vertriebsführungskräfte: Nachfrage übersteigt Bewerberangebot
Ein differenziertes Bild ergibt sich bei Führungsfunktionen im Verkaufsbereich. Hier standen im Mai 9.800 gemeldeten Stellen lediglich 5.600 registrierte Arbeitssuchende gegenüber – ein Verhältnis von 0,6. Für Unternehmen bedeutet dies, dass die Besetzung erfahrener Leitungskräfte im Vertrieb nach wie vor mit hohen Anforderungen verbunden ist. Für qualifizierte Fachkräfte eröffnen sich in diesem Teilmarkt entsprechend günstige Perspektiven.