Sicherheit: Wichtigster Zufriedenheitsfaktor im Job

Deutsche Arbeitnehmer sind mit ihrem Job zufrieden – wenn der sicher und bestenfalls unbefristet ist. Das berichtete „Die Welt“ unter Berufung auf eine Befragung über die Arbeitsqualität, die im Auftrag des Bundearbeitsministeriums unter rund 500 Beschäftigten durchgeführt wurde. Mit 93 von 100 möglichen Punkten zeigte sich, dass die Sicherheit des Beschäftigungsverhältnisses für Arbeitnehmer am wichtigsten ist. Dicht gefolgt von einem unbefristeten Arbeitsverhältnis mit 92 von 100 Punkten.

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Guter Lohn erst auf Platz 4

Am drittwichtigsten ist den Beschäftigten, dass die Zusammenarbeit mit den Kollegen gut funktioniert. Während sich ein guter Lohn erst auf Platz vier wiederfindet, knapp vor der guten Führung des Arbeitsbereiches. Weniger wichtig sind den Arbeitnehmern hingegen Karriereperspektiven. Dieser Zufriedenheitsfaktor kam auf lediglich 82 von 100 Punkten und erreichte damit Platz 13.

Großes Bedürfnis nach Sicherheit

Das Sicherheitsbedürfnis deutscher Arbeitnehmer hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Obgleich die Arbeitslosenzahl in den vergangenen zehn Jahren stark zurückgegangen ist. In einer ähnlichen Befragung aus dem Jahr 2006 war es noch das feste Einkommen, das die Prioritätenliste angeführt hatte.

Arbeitsmarktforscher sind von dieser Entwicklung dennoch nicht überrascht. Das Bedürfnis nach Jobsicherheit sei auf den Wandel der Arbeitswelt und auf die Umstrukturierung in Unternehmen zurückzuführen, was bei Arbeitnehmern subjektive Ängste auslöse. Auch wenn diese obbjektiv gar nicht betroffen seien, so Christoph Schröder vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. So hänge das Einkommen der Familie und auch die künftige Alterssicherung von einem gesicherten Arbeitsplatz ab. Die Höhe des Lohnes verliere dabei an Relevanz, sagt der Experte.

Mitarbeiter in Kleinstbetrieben sehr zufrieden

Die Befragung ergab zudem, dass Mitarbeiter in Kleinstbetrieben am zufriedensten sind. Bei wachsender Unternehmensgröße nahm auch die Zufriedenheit rapide ab. In Firmen mit 200 bis 1.999 Mitarbeitern fällt nur noch jeder Vierte ein positives Urteil. Bei den Großunternehmen ab 2.000 Beschäftigten ist bereits wieder jeder Dritte zufrieden.

Während Kleinstunternehmen bei Mitarbeitern mit einer familiären Atmosphäre und einem guten Draht zum Chef punkten können, profitieren Beschäftigte in Großunternehmen von einem gut ausgebauten Personal- und Gesundheitsmanagement, erklärt IW-Forscher Schröder.

22.06.2015

Bild: Michael Cory | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt

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