Powernapping: Mehr Konzentration am Arbeitsplatz

Nach einer großzügigen Portion schnörkelloser Hausmannskost in der Kantine kann die Rückkehr an den Arbeitsplatz schon mal schwerfallen. Für viele Arbeitnehmer führt der erste Weg nach der Mittagspause daher zur Kaffeemaschine, nur so richtig will auch der stärkste Kaffee das erste Konzentrationsloch nicht vertreiben. Der Gedanke „Jetzt zehn Minuten schlafen“ dürfte vielen bekannt vorkommen. Doch wie ist es um das Nickerchen am Arbeitsplatz, auch Powernapping genannt, bestellt?

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Nap Shops: „Einmal 20 Minuten Schlaf, bitte“

In Japan denken die Arbeitnehmer nicht nur daran, sie tun es einfach. Im Land der aufgehenden Sonne ist das Powernapping um die Mittagszeit längst Alltag. Die Japaner sind mit der Fähigkeit gesegnet, einfach überall schlafen zu können, auf einer Parkbank zum Beispiel oder auch am eigenen Schreibtisch. Als Alternative gibt es aber auch sogenannte Nap Shops, in die sich ein Arbeitnehmer für ein Schläfchen zurückziehen kann. Das gibt es übrigens auch in den USA. Metronaps ist eine Art Schlafsalon inmitten New Yorks mit super hippem, ergonomisch geformtem Schlafmobiliar, das aussieht wie eine Mischung aus Sarg, Zahnarztstuhl und Raumkapsel. Hierhin können sich gestresste New Yorker zurückziehen und erfrischt wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Powernapping für mehr Leistungsfähigkeit

Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass ein kurzer Mittagsschlaf die Leistungsfähigkeit deutlich erhöht. Und nicht nur das, vor allem Männer haben laut einer Studie des US-Fachmagazins Archives of Internal Health ein deutlich geringeres Risiko, an Herz- Kreislaufkrankheiten zu sterben, wenn sie regelmäßig ein Nickerchen einlegen.

Die Akzeptanz in Deutschland wächst

Hierzulande hat das Powernapping noch ein kleines Imageproblem. Obwohl es bis vor der Industrialisierung ganz selbstverständlich zum Tagesablauf dazu gehörte, das Leistungstief mit einer Ruhephase zu überwinden. Aber Maschinen schlafen eben nicht.

So langsam wächst jedoch die Akzeptanz und nicht überall wird der Tagschlaf mit Faulheit gleichgesetzt. Die Stadtverwaltung Vechta ist übrigens Vorreiter. Schon seit 2000 ist es den Mitarbeitern gestattet, ein Schläfchen einzulegen – mit positiven Auswirkungen auf die Produktivität. Zur Unterstützung der Einführung des flächendeckenden Mittagsschläfchens hilft es ja möglicherweise, ausschließlich die Bezeichnung Powernapping zu verwenden. Irgendwie klingt das professioneller – und effizienter auch.

Bild: will ockenden | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt

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