Händedruck und Blickkontakt – die richtige Begegnung im Job

Sich zur Begrüßung die Hände zu schütteln, ist viel mehr als nur eine höfliche Geste. Wie uns jemand die Hand gibt, kann schon viel über unser Gegenüber verraten und hat somit auch entscheidenden Einfluss auf den ersten Eindruck. Einen schlaffen Händedruck assoziiert man beispielsweise oft mit Unsicherheit oder mangelnder Durchsetzungsstärke. Während jemand, der zu fest zudrückt, leicht als dominant, rücksichtslos und wenig empathisch gilt.

Händedruck

Der Händedruck kann noch mehr

Eine Studie von israelischen Wissenschaftlern des Weizmann Institute of Science hat jetzt sogar herausgefunden, dass der Händedruck noch mehr kann. Dafür begrüßte ein Versuchsleiter eine Gruppe ahnungsloser Probanden per Handschlag. Die andere Gruppe hingegen nur mit Worten

Danach sollten die Teilnehmer vermeintlich unbeobachtet in einem Raum warten, während ein Video die Reaktionen aufzeichnete. Die Teilnehmer, die mit Handschlag begrüßt wurden, führten die Hand dabei wesentlich öfter kurz und unbewusst zur Nase als die Teilnehmer der anderen Gruppe. Daraus schlossen die Forscher, dass Händeschütteln nicht nur ein Begrüßungsritual, sondern auch ein zwischenmenschliches Abchecken ist. Ähnlich dem Beschnüffeln bei Hunden, allerdings auf unbewusster Ebene.

Und wie sieht der perfekte Händedruck aus?

Dem britischen Forscher Geoffrey Beattie ist es gelungen, eine mathematische Formel für den perfekten Handschlag mit insgesamt 12 Variablen zu erstellen. Demnach erfolgt der perfekte Händedruck mit der rechten Hand, die vorzugsweise eher kühl und trocken ist.

Im Optimalfall treffen sich beide Hände auf halber Höhe. Und zwar so, dass die Finger jeweils den Handballen des Gegenübers berühren. Dann schüttelt man die Hand drei Mal, was nicht länger als zwei bis drei Sekunden dauern sollte. Begleitet wird der perfekte Händedruck von einem leichten Lächeln und Blickkontakt.

Blickkontakt: Intimität auch zwischen Fremden

Der Blickkontakt ist wesentlicher Bestandteil sozialer Interaktion und kann als nonverbale Kommunikation Emotionen, Stimmungen oder Absichten übermitteln. Einen ausweichenden Blick empfindet man im schlimmsten Fall als desinteressiert oder sogar herabwürdigend. Einen übertrieben starren und langanhaltenden Blickkontakt hingegen als aggressiv.

Studien zeigen, welche bedeutende Rolle der Blickkontakt wirklich spielt. Ein Experiment des Youtube-Künstlers SoulPancake bewies erst kürzlich, dass langer und intensiver Blickkontakt Intimität schafft. Sogar zwischen Menschen, die einander fremd sind.

Warum das so ist, könnte eine Studie von japanischen Wissenschaftlern erklären. Dabei beobachteten die Forscher, was passiert, wenn Hund und Herrchen intensiven Blickkontakt haben – nämlich, dass auf beiden Seiten das „Kuschelhormon“ Oxytocin ausgeschüttet wird. Jedoch ist der gleiche Effekt auch zwischen Müttern und ihren Kindern bekannt. Und auch wenn der Blickkontakt bei der ersten Begrüßung nicht sekundenlang dauert, kann dieser erstes Vertrauen schaffen. Eine Versicherung wie: „Ich tue dir nicht weh.“ Erst recht, wenn dieser mit einem Lächeln daher kommt.

Bild: rawpixel | pixabay.com

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