Erneut bewerben nach Absage: Macht das Sinn?

Veröffentlicht: 21. März 2022 | Lesedauer: 4 Minuten

So ein Bewerbungsprozess kann schon eine nervenaufreibende Angelegenheit sein. Ganz besonders, wenn die Stelle dem Job der Träume ziemlich nahe kommt und man sie unbedingt haben möchte. Umso größer die Enttäuschung, trudelt dann auf die Bewerbung doch die Absage durch den Arbeitgeber ein – vielleicht sogar nach einem erfolgversprechenden Vorstellungsgespräch. Aber was, falls die Stelle nach einer Weile immer noch ausgeschrieben oder ein anderer Job bei diesem Unternehmen frei ist? Kann man sich nach einer Absage erneut bewerben? Lohnt sich der Aufwand oder bekommt man ohnehin keine zweite Chance, weil es beim ersten Mal ja auch nicht geklappt hat? Wir haben einige Tipps, worauf man achten sollte, wenn man sich erneut bewerben will.

Inhalt:
➸ Keine vorschnelle Entscheidung treffen
➸ Bewerbung wiederholen: Wann?
➸ Tipps für den zweiten Versuch
➸ Fazit

erneut bewerben nach Absage

Erneute Bewerbung braucht Vorbereitung

Immerhin: Es gibt nirgends eine Vorschrift, die die erneute Bewerbung nach einer Absage verbietet. In dieser Hinsicht spricht erst einmal nichts dagegen, es ein zweites Mal zu versuchen. Trotzdem sollte man sich keinesfalls vorschnell erneut bewerben, sondern sich im Vorfeld einige Fragen stellen. Dazu gehört unter anderem, woran die erste Bewerbung gescheitert ist.

Sicherlich keine einfache Aufgabe, das herauszufinden. Denn viele Arbeitgeber geben sich sehr verhalten, was die Gründe für eine Absage angeht. Sei es, weil sie im Hinblick auf mögliche Diskriminierungsvorwürfe nicht angreifbar sein wollen bzw. manchmal schlicht aus Zeitmangel oder gar Bequemlichkeit.

Man kann dennoch probieren, nachzuhaken und den Personaler um Tipps bitten, was sich verbessern ließe. Fehlt es etwa an einigen für den Job wichtigen Kenntnissen, macht es wenig Sinn, eine zweite Bewerbung in Angriff zu nehmen – jedenfalls dann nicht, wenn genau dieselbe Stelle weiterhin ausgeschrieben wird. Auch wenn man das Bewerbungsgespräch verpatzt hat, lohnt sich ein neuerlicher Versuch eher nicht.

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Wann kann man sich erneut bewerben?

Ob man sich nach einer Absage erneut bewerben sollte, hängt außerdem von der konkreten Situation ab. Denkbar sind dabei 3 verschiedene Konstellationen:

➀ Die Stelle bleibt ausgeschrieben
➁ Sie wird nach einer gewissen Zeit noch einmal ausgeschrieben
➂ Es gibt eine neue, andere Stelle im Unternehmen

Stelle bleibt frei

In diesem Fall kann es sein, dass die Position inzwischen besetzt ist und das Unternehmen einfach vergessen hat, die Ausschreibung zu löschen bzw. die Anzeigenschaltung auf einer Jobbörse war für einen bestimmten Zeitraum gebucht. Genauso besteht die Möglichkeit, dass die Stellenanzeige noch aktuell ist, weil bisher niemand passendes gefunden wurde. Bei beiden Varianten bringt es wenig, auf eine vorherige Absage eine erneute Bewerbung zu versenden.

Neuausschreibung

Etwas anders sieht es aus, falls der Job nach längerer Zeit wieder vakant wird – vor allem, wenn inzwischen mehrere Monate oder ein, zwei Jahre vergangen sind. Wurde die Spanne gut genutzt, um neue Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzubilden und schlägt sich das in den Bewerbungsunterlagen nieder, stehen die Chancen für eine zweite Bewerbung gut.

Auf andere Position erneut bewerben

Die Frage, ob man sich trotz Absage ein zweites Mal bewerben kann, lässt sich eindeutig mit »Ja« beantworten, sofern es um eine ganz andere Stelle beim selben Arbeitgeber geht. Passt das eigene Profil auf die Anforderungen und der Job zu den eigenen Vorstellungen, ist das Ganze eher wie eine vollkommen neue Bewerbung zu werten. Möglicherweise hat man sogar bessere Karten, weil man bereits bekannt ist.

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Tipps für die zweite Bewerbung

Es passiert übrigens auch, dass das Unternehmen manchmal von selbst erneut auf einen zukommt. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die eigenen Daten im Bewerberpool gelandet sind und immer ein gutes Zeichen, dass man trotz Absage auf die erste Bewerbung punkten konnte. Schon allein deswegen heißt es, in jedem Fall einen positiven Eindruck zu hinterlassen – ganz besonders im Vorstellungsgespräch – und danach zu fragen, ob eine Aufnahme in den Bewerberpool möglich ist. Zugleich bekundet man damit ein besonderes Interesse am Unternehmen und steigert so seine Chancen für eine erneute Bewerbung.

Aber wer sich wirklich erneut bewerben möchte, sollte nicht verheimlichen, dass es die zweite Bewerbung ist. Und: Die Unterlagen müssen up to date sein. Es bringt nämlich nichts, die exakt gleiche Bewerbung noch einmal einzureichen. Natürlich dürfen neue Unterlagen denen in der vorausgegangenen Bewerbung nicht widersprechen. Nichtsdestotrotz sollte man seinen Lebenslauf aktualisieren, das Layout gegebenenfalls ändern und unbedingt Zeit in ein alternatives Anschreiben investieren.

Falls man die Gründe für die ursprüngliche Absage kennt, kann man bei der neuerlichen Bewerbung darauf eingehen und aufzeigen, was man mittlerweile dagegen unternommen hat. Darüber hinaus bieten die Erfahrungen, die man mit dem Unternehmen bereits gesammelt hat, gute Anknüpfungspunkte. So gelingt ein noch individuelleres Anschreiben mit persönlicher Note.

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Erneute Bewerbung nach Absage ist persönliche Entscheidung

Eine Bewerbungsabsage ist also kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Insbesondere der Vertrieb bietet besonders gute Voraussetzungen für eine erneute Bewerbung nach Absage. Denn hier gibt es immer zahlreiche freie Stellen und die Anforderungen an Vertrieb Jobs sind oft sehr ähnlich. Viele Arbeitgeber haben Schulungen im Programm, mit denen man Defizite rasch ausgleichen und so reell auf eine zweite Chance hoffen kann.

Bei der finalen Entscheidung, ob man sich tatsächlich erneut bewerben will, kommt es letztendlich stark auf das persönliche Gefühl an. Stimmte beim ersten Versuch die Chemie? Wurde man gut betreut und hatte man insgesamt einen positiven Eindruck? Ist die Stelle der lang ersehnte Traumjob oder das Unternehmen der absolute Wunscharbeitgeber? Dann sollte man nicht zögern und einfach noch eine Bewerbung wagen. Und wer weiß, vielleicht sind manche Arbeitgeber in Zeiten des Fachkräftemangels sogar froh darüber!

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Porträt von Paul Schulze

Paul Schulze

Autor/Editor

Ohne unseren – mittlerweile ehemaligen – Online Marketing Manager Paul Schulze würden Sie hier absolut nichts sehen. Von Ende 2021 bis Anfang 2024 kümmerte er sich um das gesamte Marketing für salesjob – von der Website über die Newsletter bis hin zu Social Media, Videos, Messeauftritte und noch ganz viel mehr. Wenn er mal nicht für salesjob in die Tasten gehauen hat, ging Paul seiner Leidenschaft – der Fotografie – nach.

Beitragsbild: Adobe Stock | Brad Pict

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