Jobs im Vertrieb: Innendienst oder Außendienst?

Veröffentlicht: 01.06.2023 | Lesedauer: 10 Minuten

Du interessierst dich für Jobs im Vertrieb und bist dir nicht sicher, ob du besser im Innendienst oder im Außendienst aufgehoben bist? Hier findest du umfassende Informationen zu Vertriebsberufen, zum Unterschied zwischen Außendienst und Innendienst sowie zu Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten.

Inhalt
Vertrieb – Was ist das eigentlich?
Was muss man im Vertrieb können?
Unterschied Innendienst Außendienst
Jobs im Innendienst und im Außendienst
Was ist besser: Innendienst oder Außendienst?
Vertrieb studieren
Gehalt im Vertrieb
Fazit

Innendienst oder Außendienst

Du möchtest im Vertriebsbereich einsteigen, weil du super gern mit Menschen kommunizierst und es liebst, andere zu begeistern? Aber du weisst nicht genau, was dich erwartet? Du hast schon mal was von »Sales Management« oder »Key Account Management« gehört, aber keine konkrete Vorstellung, was das bedeutet? Welche Möglichkeiten gibt es, in einer Vertriebsorganisation zu arbeiten? Kann man Vertrieb studieren? Und was ist besser: Innen- oder Außendienst Jobs? Erfahre hier mehr, was Vertriebsmitarbeiter machen, weshalb man zwischen Innendienst und Außendienst unterscheidet und was du verdienen kannst.

Vertrieb – Was ist das eigentlich?

Der Vertrieb (engl. = Sales) gilt als Herz und Motor in einem Unternehmen, denn hier werden die Umsätze gemacht. Vertriebsmitarbeiter sind das Bindeglied zwischen Anbieter und Kunden. Sie gewinnen neue Kunden und verkaufen die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens. Außerdem beraten und betreuen sie Kunden im gesamten Verkaufsprozess und darüber hinaus mit Schulungen, Informations- und Serviceleistungen. Sie pflegen Kundenbeziehungen und bauen diese aus, damit Kunden dem Unternehmen weiterhin treu bleiben.

Nur wenn die Sales Mitarbeiter erfolgreich sind, kann das Unternehmen genug Gewinn machen, um sich gegen Wettbewerber zu behaupten und zu wachsen. Die Vertriebsabteilung hat ganz klar eine Schlüsselstellung inne und fungiert als wichtige, interne Schnittstelle zu anderen Abteilungen, wie zum Beispiel Logistik, Entwicklung, Produktion und Controlling. Vertriebsmitarbeiter sitzen nämlich an der Quelle: Sie wissen, was Kunden wirklich wollen und welche Probleme es mit dem Produkt oder der Dienstleistung gibt. Ergo, was das Unternehmen besser machen muss, damit Kunden nicht abspringen. Sie arbeiten auch eng mit dem Marketing zusammen, um Angebote und Service stetig zu verbessern.

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Was muss man im Vertrieb können und wo kann man arbeiten?

Bevor du über einen Berufseinstieg in der Sales-Branche nachdenkst, solltest du dir überlegen, ob du über die wichtigsten Schlüsselkompetenzen verfügst, die Vertriebsarbeiter mitbringen sollten. Weil bei Vertrieb Jobs der Kontakt zu Kunden einen so hohen Stellenwert hat, gibt es ein paar Skills, die alle Vertriebler brauchen. Dazu gehören:

  • Freude am Umgang mit Menschen und Empathie
  • Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen
  • Eigeninitiative und Organisationstalent
  • Hervorragende Kommunikationsfähigkeiten
  • Gute Umgangsformen und sicheres Auftreten

Du musst selbst in stressigen Momenten einen kühlen Kopf bewahren und darfst Ablehnung nicht persönlich nehmen. Immerhin sind Kunden auch nur Menschen und reagieren manchmal emotional. Du brauchst aber auch betriebswirtschaftliches Know-how und solltest hinter dem stehen, was du verkaufen willst.

Wenn du das alles mit »Ja« beantworten kannst, stehen dir eigentlich alle Branchen offen. Vertriebsmitarbeiter werden überall dort gesucht, wo Produkte und Dienstleistungen verkauft werden. Ein Stahlwerk braucht genauso Kunden wie ein Automobilzulieferer, ein Joghurthersteller, eine Versicherung oder ein Softwareanbieter. Bei der Wahl deines Arbeitgebers hast du also die Möglichkeit, in einer Branche tätig zu werden, die dir besonders zusagt bzw. die zu deinem Studium oder deiner Ausbildung passt. Als zukünftiger Vertriebsmitarbeiter erwarten dich zwei Haupteinsatzbereiche: Vertriebsinnendienst oder Außendienst.

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Innendienst Außendienst – Wo ist der Unterschied?

Nicht immer lassen sich Vertriebsinnendienst Jobs und solche im Außendienst glasklar voneinander trennen. Denn einige Berufsbilder beinhalten beides: Tätigkeiten im Innendienst plus Kundenbesuche oder Messeauftritte. Viele Außendienstmitarbeiter kommen auch einmal oder mehrmals pro Woche ins Büro. Der große Unterschied zwischen Innendienst und Außendienst liegt in der Art der Kundenkommunikation.

Was macht man im Innendienst?

Innendienstmitarbeiter bauen die Beziehung zu Kunden am Telefon oder online per E-Mail, Chat oder Videokonferenz auf und pflegen sie auch remote. Sie begegnen ihren Kunden also nicht persönlich. Der gesamte Verkauf und die Kundenbetreuung laufen ohne direkten Kontakt ab. Darüber hinaus übernimmt der Innendienst wichtige administrative Aufgaben, wie beispielsweise die Kundendatenpflege oder Terminierungen für die Kollegen im Außendienst.

Was macht man als Außendienstler?

Außendienstmitarbeiter hingegen besuchen Kunden vor Ort und führen ihre Präsentationen, Produktschulungen, Verkaufs- und Beratungsgespräche Face-to-face durch. Das Reisen gehört für sie zum Arbeitsalltag. Trotz Digitalisierung sind Außendienstmitarbeiter immer noch stark gefragt, weil ein persönlicher Kontakt zum Vertrieb sehr wichtig für die Kundenbindung ist – besonders im Business-to-Business-Vertrieb (B2B), also bei Geschäftskunden.

Ob Innen- oder Außendienst hängt zusätzlich von der Ausrichtung des Unternehmens ab. Manche Unternehmen setzen voll auf Inside Sales und haben gar keine Außendienstmitarbeiter. Viele Anbieter von digitalen Dienstleistungen oder Direktversicherer machen das zum Beispiel so. In anderen Branchen geht es nicht ohne Außendienst. Aber bei den meisten Vertriebsorganisationen gibt es beides: Außendienst und Innendienst, die Hand in Hand als Team zusammenarbeiten.

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Welche Jobs gibt es im Innendienst und im Außendienst?

In einer Vertriebsabteilung findest du ganz viele, unterschiedliche Positionen, die jeweils mit verschiedenen Tätigkeiten verbunden sind. Trotzdem überschneiden sich zahlreiche Aufgabenbereiche. Fast alle Vertriebsmitarbeiter – egal, ob sie im Innendienst oder Außendienst arbeiten – haben mit Kundenakquise, Kundenbetreuung, Kundenberatung, Verkauf, Service, Kalkulation sowie Marktbeobachtung- und analyse zu tun. Besonders beliebte Vertriebspositionen stellen wir dir hier kurz vor:

➣ Key Account Manager

Als Mitarbeiter im Key Account Management hast du es mit den wichtigsten, umsatzstärksten Kunden deines Unternehmens zu tun, den Schlüsselkunden. Meistens wirst du nur einen oder wenige Kunden betreuen, diese dafür aber umso intensiver. Du bist für die enge Zusammenarbeit mit den Key Accounts verantwortlich und ihr erster Ansprechpartner. Neben der Akquise ist vor allem das Kundenbeziehungsmanagement dein Aufgabenfeld. Hier kannst du – je nach Branche – sowohl im Innendienst und als auch im Außendienst eingesetzt werden.

➣ Vertriebsingenieur

Als Vertriebsingenieur bist du im technischen Bereich zuhause. Du kennst dich bestens mit den technischen Details zu deinem Produkt aus und kannst Kunden genau erklären, wie alles funktioniert und welche Vorteile sie durch den Einsatz haben. Du gewinnst nicht nur nur neue Kunden, sondern begleitest sie kompetent zu allen Fragen und Problemen und findest ideale Anwendungslösungen. Dabei sitzt du meistens nicht nur am Schreibtisch, sondern machst dir auch beim Kunden vor Ort ein Bild von der Situation.

➣ Inside Sales Manager

Als Manager im Inside Sales bist du einer der Top-Verkäufer. Du beherrscht verschiedene Verkaufstechniken, kannst Menschen begeistern und überzeugen, ohne, dass du ihnen gegenüber stehen musst. Telefonakquise schreckt dich nicht, sondern ist eine Herausforderung, die du meisterst. Du hörst deinen Kunden zu und erarbeitest gemeinsam das passende Angebot. Inside Sales Manager arbeiten im Innendienst und nutzen Telefon oder Internet zur Kommunikation und als Verkaufskanal.

➣ Sales Assistant

Vertriebsassistenten sind das administrative Rückgrat im Vertrieb. Bei dir als Sales Assistant laufen alle organisatorischen Fäden zusammen. Du entlastest den Vertriebsleiter und unterstützt das Innen- und Außendienst Team bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Vertriebsstrategie. Du erstellst unter anderem Kalkulationen und Rechnungen, bist für die Datenpflege zuständig, bereitest Kundentermine und Messebesuche vor. Neben der Kundenkorrespondenz gehört auch das Reklamationsmanagement zu deinen Aufgaben. Dabei ist dein Arbeitsbereich der Innendienst.

➣ Field Sales Manager

Der Außendienst ist deine Passion. Du bist gern unterwegs und schätzt den direkten Kontakt zu deinen Kunden. Auf deinen Reisen erzielst du nicht nur Abschlüsse, sondern hast stets ein offenes Ohr für deine Bestandskunden und weisst genau, wie sie ticken. Unterwegs baust du persönliche Netzwerke auf und aus und gewinnst neue Kunden hinzu. Dein Vertriebsgebiet kann mehrere Regionen umfassen und dich auch ins Ausland führen. Als Field Sales Manager hast du einen klassischen Außendienst Job und bist die Visitenkarte deines Arbeitgebers nach außen.

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Was ist besser: Innendienst oder Außendienst?

Ob du besser im Innen- oder Außendienst aufgehoben bist, hängt stark von deiner Persönlichkeit und deinen Vorlieben ab. Legst du viel Wert auf persönliche Kommunikation mit deinen Kunden, musst aber dein Sales Team nicht jeden Tag im Büro treffen? Sind dir feste Arbeitszeiten nicht so wichtig und bist du reiseaffin? Dann sind Außendienst Jobs eine gute Wahl für dich! Du solltest aber bedenken, dass du als Außendienstmitarbeiter fast täglich unterwegs und vielleicht mehrere Tage am Stück nicht zu Hause bist oder, dass du im Team manchmal außen vor sein wirst.

Du wünschst dir lieber einen geregelten Arbeitstag und arbeitest gern im Team? Du fühlst dich im Büro wohler als »on the road«? Dir machen administrative Routineaufgaben nichts aus und du bist am Telefon genauso professionell wie im echten Leben? Du solltest dich eher für einen Job im Innendienst entscheiden! Allerdings wirst du es auch als Innendienstmitarbeiter mit Kunden zu tun haben, darfst also nicht kontaktscheu sein. Wichtig ist außerdem, dass du den Umgang mit Office-Programmen und anderen digitalen Tools beherrscht.

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Vertrieb studieren? Welche Studiengänge eignen sich?

In den Vertriebsabteilungen der Unternehmen arbeiten überdurchschnittlich viele Quereinsteiger. Sie sind deshalb so begehrt, weil sie über branchenspezifisches Fachwissen – beispielsweise im Maschinenbau, in Medizintechnik oder in Medienwissenschaften – verfügen. Wenn du im Vertrieb einsteigen möchtest, kommt es deshalb gar nicht immer so sehr darauf an, was du studiert hast. Ohnehin gibt es bisher noch nicht so viele Studiengänge, die speziell vertriebsorientiert gestaltet sind.

Aber das Bild ändert sich gerade und immer mehr Hochschulen bieten vertriebsbezogene Studiengänge an. Besonders gut geeignet ist ein duales Studium, das Theorie und Praxis vereint. Denn viele Vertriebsorganisationen legen großen Wert auf erste berufliche Erfahrungen, wenn sie Vertriebsmitarbeiter suchen. Falls du dir sicher bist, dass der Sales-Bereich genau dein Ding ist, kannst du beispielsweise folgende Studiengänge in Erwägung ziehen:

• Betriebswirtschaft
– Schwerpunkt Marketing und Vertrieb
– Schwerpunkt Versicherungen und Finanzen
– Schwerpunkt Handel
– Schwerpunkt Vertriebsmanagement

• Vertriebsingenieurwesen
• E-Commerce
• Wirtschaftspsychologie

Dein Studium hat mit Vertrieb nicht so viel zu tun? Das spielt – wie gesagt – eine eher untergeordnete Rolle, sofern du mit deiner Persönlichkeit überzeugen kannst. Spezielles Vertriebswissen lernst du in Trainings und Schulungen. Oder du bewirbst dich für eine Trainee-Stelle, um herauszufinden, ob die Vertriebssparte und der Verkauf zu dir passt.

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Wieviel kann man im Vertriebsbereich verdienen?

Vertriebsberufe werden gut bezahlt. Du solltest aber wissen, dass insbesondere Jobs im Außendienst und im Sales und Account Management größtenteils leistungsbasiert vergütet werden. Das heißt, du bekommst ein Fixgehalt plus einen variablen Gehaltsanteil, der sich nach deiner persönlichen Leistung bemisst. Wie hoch dein Gehalt im Einzelfall sein wird, hängt davon ab, in welcher Branche du arbeitest, wieviele Mitarbeiter das Unternehmen insgesamt beschäftigt und in welcher Region es sich befindet. Beim Einstiegsgehalt gilt: Ein Mastertitel bringt in aller Regel mehr als ein Bachelor-Abschluss. Mit zunehmender Berufserfahrung gleichen sich solche Unterschiede aber aus.

Deine Position ist natürlich beim Gehalt ebenfalls wichtig. In Abhängigkeit zu den zuvor genannten Punkten gehören Key Account Manager und Vertriebsingenieure mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von 75.000 Euro im Jahr zu den Spitzenverdienern. Field Sales Manager verdienen zwischen 50.000 und 55.000 Euro, ihre Kollegen im Innendienst rund 45.000 Euro jährlich und Vertriebsassistenten sind mit etwa 40.000 Euro dabei. Das sind aber nur Durchschnittswerte. Dein individuelles Gehalt kann darunter oder darüber liegen. Als Berufseinsteiger wirst du auf jeden Fall noch nicht so viel verdienen.

Bei der Entscheidung für oder gegen ein Stellengebot kann sich ein Blick auf die Benefits, die das Unternehmen bietet, lohnen. Außendienstmitarbeiter beispielsweise profitieren überdurchschnittlich oft von einem Firmenwagen, den sie auch privat nutzen dürfen. Weiterbildungsangebote, gehobene technische Ausstattung, Firmenfitness, interne Karrieremöglichkeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance können ein tolles Extra sein, das ein geringeres Grundgehalt ausgleicht.

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Fazit

Du bist fit in Kommunikation, begeisterungsfähig und leistungsbereit? Du handelst kundenorientiert und lässt dich nicht so schnell aus der Ruhe bringen? Dann kann ein Job im Vertriebsbereich genau das Richtige für dich sein! Ein BWL-Studium bereitet dich bestens auf Vertriebsaufgaben vor, aber du kannst auch mit einem Abschluss auf einem anderen Gebiet den Einstieg wagen. Ob du lieber im Innendienst oder im Außendienst anfangen willst, hängt von deinen Präferenzen ab. Vertriebsmitarbeiter gehören branchenübergreifend zu den stark gefragten Berufsgruppen. Sie sind essenziell für den unternehmerischen Erfolg. Darum bieten Vertrieb Jobs gute Verdienstmöglichkeiten und ausgezeichnete Zukunftsperspektiven.

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Porträt von Nicole Valentiner

Nicole Valentiner

Autorin/Editorin

Nicole Valentiner ist ein echtes salesjob-Urgestein. Seit 2005 berät sie unsere Kunden zu den Themen Verkauf, Marketing und Personal und verhilft ihnen so zum Erfolg. Mittlerweile ist die Key Account Managerin und Projektleiterin auf das Thema Direktansprache spezialisiert. Mit unserem Angebot salesjob direkt verhilft sie Unternehmen zu passgenauen Bewerbungen und macht ihr Recruiting zum Erfolg.

Gender-Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die geschlechtsspezifische Differenzierung nicht durchgehend, sondern meist das generische Maskulinum (z. B. „der Mitarbeiter“). Sämtliche Personenbezeichnungen gelten jedoch gleichermaßen für jedes Geschlecht und sollen keinerlei Benachteiligung darstellen. Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe und ist wertfrei.

Beitragsbild: Adobe Stock | merklicht.de (Ausschnitt) // Waldemar Milz (Ausschnitt)

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